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200 Jahre deutsche Einwanderung in Brasilien

WWZ-BD ehrt Stadtgründer von Blumenau

200 Jahre deutsche Einwanderung nach Brasilien – dieses Jubiläum wird im größten Land Lateinamerikas mit Hunderten von Veranstaltungen begangen. Im südbrasilianischen Blumenau ehrt man vor allem den Pioniergeist von Dr. Hermann Bruno Otto Blumenau, der 1850 mit einer kleinen Gruppe von Gefährten die „Kolonie Blumenau“ gründete. Heute ist Blumenau in Santa Catarina mit 360.000 Einwohnern eine blühende Großstadt und ein Zentrum der Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.

Am 15. Mai dieses Jahres wurde des 200. Jubiläums der deutschen Einwanderung auf ganz besondere Weise gedacht: Im Mausoleum des Stadtgründers in Blumenau legte der geschäftsführende Vizepräsident des Wirtschafts- und WissenschaftsZentrums Brasilien-Deutschland (WWZ-BD), Rechtsanwalt Hans-Dieter Beuthan, im Auftrag von WWZ-Präsidentin Jutta Blumenau-Niesel, der Urenkelin von Dr. Hermann Blumenau, ein Blumengebinde nieder. Der Zeremonie wohnten neben Oberbürgermeister Mário Hildebrandt weitere Vertreter der Stadtverwaltung sowie Mädchen und Jungen einer Blumenauer Schule bei.

WWZ-Vizepräsident Beuthan: „Es ist mir eine Freude und Ehre, das Blumengebinde unserer Präsidentin Jutta Blumenau-Niesel hier im Mausoleum ihrer Familie niederzulegen. Das WWZ-BD ehrt damit die Pioniere der deutschen Einwanderung nach Brasilien und insbesondere den Gründermut ihres Urgroßvaters. Ich freue mich, dass an dieser Ehrung auch Blumenaus Oberbürgermeister Mário Hildebrandt, die deutsche Honorarkonsulin Frau Susanne Klemz Adam und Kultursekretärin Frau Sueli Petry teilnehmen. Die gute Entwicklung der deutsch-brasilianischen Beziehungen in den vergangenen Jahren ist wesentlich ein Verdienst von Oberbürgermeister Hildebrandt und den Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Herzlichen Dank dafür!“

Oberbürgermeister Hildebrandt verwies in seiner Ansprache auf die Besonderheit des Mausoleums in Blumenau, in dem der Stadtgründer und seine Familie bestattet sind. Die Traditionen der Stadtgründer würden in Blumenau geehrt und gepflegt. Die Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler aus Blumenau sei ein Signal dafür, dass das Erbe der Gründergeneration in Blumenau lebendig ist. Oberbürgermeister Hildebrandt dankte Jutta Blumenau-Niesel und dem WWZ-BD für ihr Engagement bei der Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien. Es gehe bei diesen traditionsreichen Beziehungen um eine Einheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die kürzlichen Veranstaltungen anlässlich der 200. Geburtstage von Dr. Blumenau und seinem Mitstreiter Fritz Müller, einem bedeutenden deutsch-brasilianischen Naturwissenschaftler, seien ein beeindruckender Beleg für diese Kontinuität.

Susanne Klemz Adam, Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland, hob die Bedeutung der Verbindung von Kultur und Wirtschaft hervor. So sei das WWZ-BD auch eine wichtige Organisation zur Förderung und Entwicklung von bilateralen Kooperationsbeziehungen und des Technologietransfers nach Brasilien.

 

Die Erforschung eines Forscherlebens – Auf den Spuren von Fritz Müller

WWZ-BD unterstützte Mega-Projekt über deutsch-brasilianischen Naturforscher

Die brasilianische Großstadt Blumenau erlebte am 15. Mai 2024 eine im doppelten Sinne gewichtige Buchpremiere: „Fritz Müller – Um ser Humano e sua Ciência“ lautet der Titel des dreibändigen Werkes, das einem der weltweit bedeutendsten Naturforscher des 19. Jahrhunderts gewidmet ist. Zu den großen Verdiensten des im thüringischen Windischholzhausen bei Erfurt geborenen und aus der berühmten Pharmazeutenfamilie Trommsdorff stammenden Fritz Müller gehört, dass er durch seine Forschungen in Deutschland und Brasilien als erster die Richtigkeit der Evolutionstheorie von Charles Darwin nachgewiesen hat. In Brasilien war ein enger Begleiter von Dr. Hermann Blumenau, dem Stadtgründer der gleichnamigen Stadt.

Einladung zur Buchvorstellung und Ausstellungseröffnung in Blumenau
Einladung zur Buchvor-
stellung und Ausstellungs-
eröffnung in Blumenau

Der brasilianische Autor Marcelo Viera Nascimento hat sich zwischen 2018 und 2023 intensiv mit Leben und Werk des in Deutschland fast vergessenen Forschers befasst. Dazu gehörte im Frühsommer 2022 auch eine 33-tägige Studien- und Forschungsreise nach Deutschland, darunter nach Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Berlin und Thüringen, den wichtigsten Lebensstationen Müllers in Ostdeutschland. Das im Rathaus von Blumenau präsentierte Ergebnis umfasst 1.378 Seiten in 41 Kapiteln sowie zahlreichen Illustrationen und erstmals veröffentlichten historischen Dokumenten.

Blumenaus Oberbürgermeister Mário Hildebrandt beglückwünschte den anwesenden Autor zu diesem einzigartigen und monumentalen Werk und würdigte dessen jahrelangen Recherchen zum Leben von Fritz Müller. Er kommentierte: „Es gibt Menschen, die eine unglaubliche Fähigkeit haben, Geschichten zu erzählen, und es gibt Menschen, die eine unglaubliche Lebensgeschichte hatten, die erzählt werden musste. Und heute trifft beides zusammen.“

An der Buchpremiere nahmen neben Autor Marcelo Vieira Nascimento (mit Mikrofon) auch Blumenaus Oberbürgermeister Mário Hildebrandt (2. v.l.) und Hans-Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident des WWZ-BD (5.v.l.), teil. (Foto: A. Nascimento)

An der Buchpremiere nahmen neben Autor Marcelo Vieira Nascimento (mit Mikrofon) auch Blumenaus Oberbürgermeister Mário Hildebrandt (2. v.l.) und Hans-Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident des WWZ-BD (5.v.l.), teil.
(Foto: A. Nascimento)

Fritz Müllers Arbeiten seien bis in die heutige Zeit von großer wissenschaftlicher Bedeutung, betonte Hans-Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident des Wirtschafts- und WissenschaftsZentrums Brasilien-Deutschland (WWZ-BD). „Das dreibändige Werk über Müller ist ein herausragender Beitrag zu den kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien. Wir als WWZ-BD haben das Buchprojekt von Anfang an unterstützt und dem Autor bei seinen Recherchen in Deutschland viele Türen geöffnet und wichtige Begegnungen ermöglicht. Für uns war das ein spezifischer Beitrag zu den traditionsreichen Beziehungen mit Blumenau, Santa Catarina und Brasilien.“ Wichtige Stationen der Recherchereise durch Ostdeutschland waren Orte des Lebens und Wirkens von Müller wie Greifswald, Berlin, Erfurt, Naumburg sowie sein Geburtsort Windischholzhausen bei Erfurt. 

Eine wichtige Station der Recherchereise durch Ostdeutschland war die Universitätsbibliothek der Universität Greifswald. In der Matrikel des Jahres 1842 findet sich der Eintrag des Studenten Johann Friedrich Theodor Müller, der später als Fritz Müller international bekannt wurde. (Foto: WWZ-BD)

Eine wichtige Station der Recherchereise durch Ostdeutschland war die Universitätsbibliothek der Universität Greifswald. In der Matrikel des Jahres 1842 findet sich der Eintrag des Studenten Johann Friedrich Theodor Müller, der später als Fritz Müller international bekannt wurde.
(Foto: WWZ-BD)

Hans-Dieter Beuthan überbrachte zugleich die Grüße von WWZ-Präsidentin Jutta Blumenau-Niesel, der Urenkelin des Blumenauer Stadtgründers Dr. Hermann Blumenau. Er dankte Blumenaus Oberbürgermeister Hildebrandt für dessen großes Engagement zur Entwicklung der deutsch-brasilianischen Beziehungen. „Die Beziehungen zwischen Blumenau und Deutschland haben dadurch eine neue Qualität erreicht“, so Beuthan.

Ihm sei es sehr wichtig, dass Buch in Blumenau vorzustellen, erklärte Marcelo Vieira Nascimento. Diese Stadt habe Fritz Müller willkommen geheißen und ihm die Bedeutung verliehen habe, die er verdiene. Er möchte hier nicht nur das Buch präsentieren und die begleitende Ausstellung eröffnen, sondern sich auch von ganzem Herzen für die Unterstützung zu bedanken, die er stets von der Stadt Blumenau erhalten habe, von der Stadtverwaltung sowie von Einzelpersonen und Unternehmen.

An Buchpremiere und Ausstellungseröffnung nahmen neben Oberbürgermeister Mário Hildebrandt und seiner Stellvertreterin Maria Regina de Souza Soar, die Sekretärin für Kultur und institutionelle Beziehungen der Blumenauer Stadtverwaltung, Sueli Maria Vanzuita Petry, die Honorarkonsulin von Deutschland in Blumenau, Susanne Klemz-Adam, der Honorarkonsul von England in Blumenau, Michael Delany, Hans Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident des WWZ-BD, sowie weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur Santa Catarinas teil.

„Blumenau-Niesel-Stiftung“ zur Förderung der deutsch-brasilianischen Beziehungen gegründet

  • „Fundação Blumenau Niesel“ unterstützt bilaterale Projekte in Wissenschaft, Forschung und Bildung und fördert internationale Zusammenarbeit
  • Gründungszeremonie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) – Stiftungssitz in Erlangen und Berlin
  • Enge Kooperation mit dem Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien-Deutschland e. V. (WWZ-BD) Berlin

Erlangen / Berlin, 31. Juli 2023 – An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist am Montag in einer feierlichen Zeremonie eine treuhänderische Stiftung zu Ehren des Lebenswerks von Dr. Hermann Bruno Otto Blumenau und weiteren herausragenden Persönlichkeiten seines Umfelds gegründet worden. Stifter sind Jutta Blumenau-Niesel, Urenkelin des Naturforschers und Gründers der Kolonie Blumenau in Brasilien, sowie ihr Ehemann, der Historiker Dr. Hans-Joachim Niesel. Die „Blumenau-Niesel-Stiftung“ hat sich die Förderung von deutsch-brasilianischen Projekten in Wissenschaft, Forschung und Bildung sowie die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zum Ziel gesetzt. Hauptsitz der Stiftung ist die FAU in Erlangen mit einer Außenstelle in Berlin.

Die Stiftung wird künftig der Forschung zum Schaffen und Leben von Dr. Hermann Blumenau, den ihn begleitendenden Persönlichkeiten und dem Lebenswerk der Stifter dienen – zugleich als Brücke zwischen Deutschland und Brasilien und verschiedenen gemeinnützigen Vereinen, darunter aus Mecklenburg-Vorpommern, Blumenau und dem Institut Martius-Staden in São Paulo. Darüber hinaus soll das Gedenken mit dem aus Erfurt (Thüringen) stammenden bedeutenden deutsch-brasilianischen Naturforscher Fritz Müller – einem Begleiter Dr. Blumenaus – vernetzt und die Zusammenarbeit mit anderen Projekten gefördert werden. Das Kuratorium der Stiftung wird unter anderem aus Vertretern von Wissenschaft und Wirtschaft bestehen.

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Wir sind umgezogen! 

Drei starke Partner am neuen Standort in Köpenick

Das Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien-Deutschland e.V. (WWZ-BD) ist umgezogen: Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich seit dem 1. Oktober 2023 in der Egersfelder Allee 31 in Berlin-Köpenick. Am neuen Standort nutzt das WWZ-BD die Synergien, die sich aus der Bürogemeinschaft mit zwei weiteren starken Partnern ergeben – der Blumenau-Niesel-Stiftung und der Kanzlei Beuthan.

Die Blumenau-Niesel-Stiftung war im Juli dieses Jahres an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg als Treuhandstiftung gegründet worden, die sich für die Förderung von Wissenschaft und Forschung und die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit – vor allem mit Brasilien – engagieren wird. Die Stiftung arbeitet eng mit dem WWZ-BD zusammen. Neben dem Hauptsitz in Erlangen unterhält die Treuhandstiftung künftig eine Außenstelle in Berlin-Köpenick.

Sowohl das WWZ-BD als auch die Kanzlei Beuthan verfügen über jahrzehntelange Erfahrung und Expertise in den deutsch-brasilianischen Beziehungen. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des WWZ-BD in September 2023 war Jutta Blumenau-Niesel, Urenkelin des Gründers der brasilianischen Stadt Blumenau, einstimmig als Präsidentin des WWZ-BD wiedergewählt worden. Rechtsanwalt Hans-Dieter Beuthan wird weiterhin als geschäftsführender Vizepräsident des Vereins wirken, Wolfgang Wagner die neue Geschäftsstelle in Berlin-Köpenick leiten.

Bis auf die neue Adresse haben sich die Berliner Kontaktdaten des WWZ-BD nicht geändert. Mehr Informationen auf www.wwz-bd.de.

Habeck will "grüne Brücke" über den Atlantik 

WWZ-BD bei Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen in Belo Horizonte - Interessen deutscher mittelständischer Technologie-Unternehmen vertreten

Eröffnung der Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage in Belo Horizonte. Foto: Britta Pedersen / dpa

Von einer "grünen Brücke" über den Atlantik hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zur Eröffnung der 39. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage am 13. März in Belo Horizonte gesprochen. Brasilien sei schon jetzt bei erneuerbaren Energien stark und habe große Potenziale für eine Wasserstoff-Produktion. Der Minister sagte, es gebe eine Chance, das geplante Freihandelsabkommen der EU mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur, über das seit Langem verhandelt wird, zum Abschluss zu bringen. Wachstum und Wohlstand sowie der Schutz natürlicher Ressourcen müssten aber zusammengehen, so Habeck mit Blick auf den Schutz des Regenwalds.

Veranstalter dieses alljährlichen bilateralen Treffens sind der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und sein brasilianischer Partnerverband CNI. An den Beratungen in der Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais hatte von deutscher Seite neben Wirtschaftsminister Habeck und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir eine große Delegation von Unternehmern teilgenommen.

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