Aktuelles


Muitos parabéns, Marcelo!

Unser Freund Marcelo Vieira Nascimento ist am 10. Juni 2025 zum Mitglied der renommierten Academia Catarinense de Letras (ACL) gewählt worden. Die ACL mit Sitz in Florianópolis wurde am 30. Januar 1924 nach dem Vorbild der nationalen Academia Brasileira de Letras gegründet. Ihr Ziel ist die Pflege der brasilianischen Sprache und Literatur. Sie ist die bedeutendste Akademie ihrer Art in dem Bundesstaat für das brasilianische Portugiesisch und legt ihren Schwerpunkt gemäß ihrer Statuten auf das literarische Leben, die Mundart und den Schutz der kulturellen Werte des Bundesstaates Santa Catarina. Gewählte Mitglieder bleiben dies lebenslang, die Zahl ist auf 40 Mitglieder beschränkt. Marcelo Vieira Nascimento wurde als Nachfolger für den verstorbenen Inhaber des Stuhls Nr. 18 gewählt. 

Der Generalsekretär der Academia Catarinense de Letras, Artêmio Zanon, (rechts) überreicht Marcelo Vieira Nascimento die Ernennungsurkunde als Mitglied der Akademie. (Foto: ACL)

Zu den wichtigsten Werken des in Florianópolis lebenden Schriftstellers, Geografen und Botanikers zählt die dreibändige Monografie zum Leben und Werk des deutsch-brasilianischen Naturforschers Fritz Müller. Mit „Fritz Müller – Um ser Humano e sua Ciência“ wurde ein Mann geehrt, der sowohl in Brasilien als auch in Deutschland zu den bedeutendsten Naturforschern des 19. Jahrhunderts zählt. Marcelo Viera Nascimento hatte sich zwischen 2018 und 2023 intensiv mit dem vor allem in Deutschland weitgehend vergessenen Forscher befasst. Dazu gehörte im Frühsommer 2022 auch eine 33-tägige Studien- und Forschungsreise nach Deutschland, die ihn unter anderem zu Müllers Wirkungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern – darunter an die Universität Greifswald – sowie nach Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin führte.

Eine wichtige Station der Recherchereise war die Universitätsbibliothek der Universität Greifswald. In der Matrikel des Jahres 1842 findet sich der Eintrag des Studenten Johann Friedrich Theodor Müller, der später als Fritz Müller international bekannt wurde. (Foto: WWZ-BD)

Hans-Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident des Wirtschafts- und WissenschaftsZentrums Brasilien-Deutschland (WWZ-BD): „Unser Verein hat dieses Buchprojekt aktiv unterstützt, Türen zu Archiven und wissenschaftlichen Einrichtungen geöffnet und wichtige Kontakte vermittelt. Den Teil zu Fritz Müller in Deutschland haben wir wesentlich mitgestaltet. Marcelo Vieira Nascimento ist im Verlaufe seiner Arbeit an dem Buch und insbesondere während seiner Projektreise zu einem Freund geworden. Deshalb freuen uns sehr, dass er nun auf den Stuhl Nummer 18 der Akademie gewählt wurde. Muitos parabéns, herzlichen Glückwunsch, Marcelo!“

Deutsch-Brasilianische Wirtschaftstage in
Salvador da Bahia

WWZ-BD stellt neue Projekte und Kooperationen vor

Die Teilnehmer der Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage treffen sich in diesem Jahr am 16. und 17. Juni in Salvador, der Hauptstadt des im Nordosten Brasiliens gelegenen Bundesstaates Bahia. Organisiert wird dieses bedeutende bilaterale Treffen von der Confederação Nacional da Indústria (CNI - der Dachverband der brasilianischen Industrie) und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Wie schon seit mehr als 20 Jahren wird des Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien-Deutschland (WWZ-BD) auch bei den 41. Wirtschaftstagen 2025 neue Projekte und Kooperationen für den Mittelstand beider Länder vorstellen.

Laut BDI geht es in Salvador unter anderem um folgende Fragen: Welche internationale Ausrichtung verfolgt die neue deutsche Bundesregierung nach der Wahl? Welchen Kurs schlagen die BRICS+-Staaten ein? Wie können Brasilien und Deutschland ihre traditionell guten Wirtschaftsbeziehungen weiter festigen?

Die Konferenz findet jährlich abwechselnd in Deutschland und Brasilien statt und ist der ideale Ort zur Positionsbestimmung für Unternehmen mit Brasilien-Geschäft, zum Diskutieren und Vertiefen aktueller Themen und zum Austausch und Netzwerken. In Salvador werden mehrere hundert Vertreter aus Wirtschaft und Politik beider Länder erwartet.

Mehr unter: Termine und Veranstaltungen - Events | BDI

Kuratorium der Blumenau-Niesel-Stiftung
nimmt Arbeit auf

Erlangen / Berlin – Das Kuratorium der Blumenau-Niesel-Stiftung (B-N-S) hat seine Arbeit aufgenommen. Auf der konstituierenden Sitzung des Gremiums am 4. Dezember 2024 in der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wurde Dr. Irma de Melo-Reiners, Geschäftsführerin des Bayrischen Hochschulzentrums für Lateinamerika (BAYLAT), zur Vorsitzenden des Kuratoriums gewählt. Stellvertretender Vorsitzender und Vertreter der Stifter ist der Berliner IT-Unternehmer Steffen Beuthan. Dem Kuratorium gehören weiter an: Prof. Dr. Almut Schilling-Vacaflor, Inhaberin des Lehrstuhls für International Business, Society and Sustainability an der FAU Erlangen-Nürnberg, Michael Sigmund, langjährige Führungskraft der Siemens AG, sowie Sylk Schneider, Kurator und Museumsentwickler aus Weimar.

Dr. de Melo-Reiners: „Es ist mir eine große Ehre, als Vorsitzende des Kuratoriums der Blumenau-Niesel-Stiftung tätig zu sein. Gemeinsam setzen wir uns mit Nachdruck dafür ein, den Stiftungszweck zu erfüllen: die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie die Vertiefung der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien. In enger Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und weiteren Institutionen planen wir ab 2025 die gezielte Umsetzung von Projekten. Dazu zählen die Förderung von Forschungsvorhaben, die Vergabe von Forschungsaufträgen, die Veröffentlichung von Publikationen und die Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit Hochschulen sowie akademischen und kulturellen Einrichtungen in der Region und Stadt Blumenau. Unser Ziel ist es, neue Brücken zu bauen und bestehende zu verfestigen, Innovation voranzutreiben sowie den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Austausch zwischen beiden Ländern nachhaltig zu stärken.“

  Der Stiftungszweck auf einen Blick. Rechts im Bild: Gerhard Scherger, Leiter Körperschaftshaushalt, Stiftungen der FAU Erlangen-Nürnberg. Foto: BAYLAT

Über die Blumenau-Niesel-Stiftung

Die Blumenau-Niesel-Stiftung wurde 31. Juli 2023 als treuhänderische Stiftung zu Ehren des Lebenswerks von Dr. Hermann Bruno Otto Blumenau und weiterer herausragender Persönlichkeiten seines Umfelds an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) gegründet. Stifter sind Jutta Blumenau-Niesel, Urenkelin des Naturforschers und Gründers der Kolonie Blumenau in Brasilien, sowie ihr Ehemann, der Historiker Dr. Hans-Joachim Niesel. Die Blumenau-Niesel-Stiftung hat sich die Förderung von deutsch-brasilianischen Projekten in Wissenschaft, Forschung und Bildung sowie die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zum Ziel gesetzt. Hauptsitz der Stiftung ist die FAU in Erlangen mit einer Außenstelle in Berlin.

Wir trauern um Dr. Hans Joachim Niesel

Das Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien-Deutschland hat einen langjährigen Freund, Ratgeber und Unterstützer verloren: Dr. Hans Joachim Niesel ist am 26. Februar dieses Jahres im Alter von 87 Jahren in Bad Harzburg verstorben. Das ist ein großer Verlust für den Verein und schmerzt alle sehr, die ihm nahestanden. „Hajo“ Niesel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mit aller Kraft für die deutsch-brasilianischen Beziehungen engagiert. Er gehörte neben seiner Ehefrau, WWZ-Präsidentin Jutta Blumenau-Niesel, 1992 zu den Gründern der Blumenau-Gesellschaft, unterstützte viele Jahre die Arbeit des WWZ-BD und initiierte vor anderthalb Jahren gemeinsam mit seiner Frau Jutta die Gründung der Blumenau-Niesel-Stiftung an der Universität Erlangen-Nürnberg.

 

Die Trauerfeier für Dr. Hans-Joachim Niesel hat am 26. März 2025 in Berlin stattgefunden. Dabei wurde auch ein Kondolenzschreiben des langjährigen Oberbürgermeisters von Blumenau und heutigen Ministers in der Regierung des Bundesstaates Santa Catarina, Mário Hildebrandt, verlesen.

Dr. Hans-Joachim Niesel, geboren am 6. Januar 1938 in Fulda, hat sich als promovierter Historiker intensiv mit der Geschichte der Kolonialverwaltung, den Missionen und der Rolle der Universitäten in Afrika befasst. Er war Afrika-Referent beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und ab Mitte der 70er Jahre Leiter des DAAD-Regionalbüros für Afrika in Kenias Hauptstadt Nairobi.

Im Anschluss an seine Zeit in Kenia war Hans-Joachim Niesel Stabsreferent bei der Deutschen Stiftung für internationale Entwicklung (DSE), danach Leiter der Unterabteilung Planung und Steuerung beim Deutschen Entwicklungsdienst (DED). Aus beiden Organisationen bzw. Unternehmen ging die heutige Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hervor.

Das WWZ-BD wird sich im Sinne von Dr. Hans-Joachim Niesel weiter für die Förderung der deutsch-brasilianischen Beziehungen einsetzen. Sein Andenken ehren wir auch dadurch, indem wir die Zusammenarbeit unseres Vereins mit der Blumenau-Niesel-Stiftung intensivieren. Es versteht sich von selbst, dass wir seiner Witwe Jutta Blumenau-Niesel in dieser schweren Zeit beistehen.

Der Vorstand des WWZ-BD

Wirtschaftsbeziehungen und 200 Jahre deutsche Einwanderung – Bundesratspräsidentin Schwesig zu Besuch in Brasilien

WWZ-BD für Delegationsprogramm in Blumenau und Pomerode verantwortlich

Der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Brasilien sowie das 200. Jubiläum der deutschen Einwanderung standen im Mittelpunkt des Brasilien-Besuchs von Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern leitete eine 75-köpfige Delegation aus Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunalpolitik, die vom 15. bis 20. September mehrere Bundesländer des südamerikanischen Landes besuchten.

Die größte Gruppe der Delegation stattete anlässlich des 200. Jahrestages der deutschen Einwanderung den Städten Blumenau und Pomerode im Bundestaat Santa Catarina einen Besuch ab. Geleitet wurde sie von Heiko Miraß, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg. Während der zahlreichen Begegnungen mit brasilianischen Kommunalpolitikern und Unternehmern verwiesen beide Seiten immer wieder auf die langjährigen und traditionsreichen Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien sowie insbesondere Mecklenburg-Vorpommern und Santa Catarina.

Partnerschaft zwischen Vorpommern und Blumenau

Im Verlaufe des Delegationsbesuchs unterzeichneten der Landrat von Vorpommern-Greifswald, Michael Sack, und der Oberbürgermeister von Blumenau, Mário Hildebrandt, eine Absichtserklärung mit dem Ziel einer Partnerschaft zwischen Landkreis und Kommune. Die Zeremonie fand im Mausoleum für Stadtgründer Dr. Hermann Blumenau statt, das in diesem Jahr sein 50. Jubiläum begeht. Für die Organisation des Aufenthalts der Delegation in Blumenau und Pomerode zeichnete das Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien-Deutschland (WWZ-BD) verantwortlich.

Deutsches Know-how für Biogasanlage in Paraná

Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der symbolische Baustart eine Biogasanlage der Firma mele Energietechnik GmbH aus Torgelow in Toledo (Bundesstaat Paraná). Die Anlage wird jährlich 52.000 Tonnen CO2 einsparen und demonstriert, wie Landwirtschaft und Klimaschutz zusammenarbeiten können. Manuela Schwesig würdigte in diesem Zusammenhang die deutsch-brasilianische Zusammenarbeit im Bereich erneuerbare Energien. Dietrich Lehmann, Geschäftsführer von mele, ist langjähriges Mitglied des WWZ-BD.

Gelegenheit für neue Kontakte und angeregten Meinungsaustausch boten auch die Empfänge der deutschen Botschafterin Bettina Cadenbach in Brasília und der deutschen Generalkonsulin Martina Hackelberg in São Paulo.

Hans-Dieter Beuthan, geschäftsführender Vizepräsident des WWZ-BD: „Die Reise von Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig hat den deutsch-brasilianischen Beziehungen wichtige neue Impulse gegeben. Dazu gehören sowohl das persönliche Treffen mit Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva, der Start für eine neue Biogasanlage mit deutschem Know-how als auch ihre Grußadresse anlässlich das 200. Jahrestages der Einwanderung. Wir freuen uns, dass das WWZ-BD einen Beitrag zum Gelingen dieser Reise leisten konnte.“

WWZ-Vizepräsident Beuthan hatte im Verlaufe der Reise die Möglichkeit zu vielen Gesprächen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kommunalpolitik. Darunter waren Begegnungen mit dem Vizegouverneur des Bundesstaates São Paulo, Felicio Ramuth, sowie mit der Geschäftsführung der Fördergesellschaft Investe São Paulo. Einige dieser Kontakte konnten bei den anschließenden Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen in Wolfsburg vertieft werden.

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