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Berlin / Leipzig / Curitiba, 14. Januar 2020 – Seit sieben Jahren sind brasilianische Tierärzte und Studierende regelmäßig an der Klinik für Klauentiere der Veterinärmedizinischen Fakultät in Leipzig zu Gast. In dieser deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit geht es jetzt um den nächsten Schritt, der in Kooperation mit dem Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien – Deutschland (WWZ-BD) e.V. gegangen wird, – eine Empfehlung der Wirtschaftsförderung Sachsen.
Im Mittelpunkt steht die Qualifikation der brasilianischen Partner auf den Gebieten Lebensmittelsicherheit, Lebensmittelkennzeichnung und Tiergesundheitsmanagement. Dabei geht es zunächst um die Fort- und Weiterbildung von Hochschullehrern und Nachwuchswissenschaftlern aus Brasilien an deutschen Fakultäten dieses Fachgebiets. Die in Deutschland geschulten brasilianischen Experten gehen dann als Multiplikatoren nach Brasilien zurück. Dort soll ein Kompetenzzentrum zu diesen hochaktuellen Themen aufgebaut werden, das von einem der in Deutschland qualifizierten Spezialisten geleitet und koordiniert wird.
Nach den Worten von Prof. Dr. Alexander Starke, Direktor der Leipziger Klinik für Klauentiere, „geht es nicht nur um Tiergesundheit, Tierwohl und Lebensmittelsicherheit im engeren Sinne, sondern auch um Fragen zu Energiegewinnung, Umweltdienstleistungen, Abwasserreinigung, Altlastensanierung, Boden- und Grundwasserschutz und Verwertung von Biomasse“. Brasilien benötige moderne Umwelttechnologie, technisches Know-how und spezielles Fachwissen.
Das WWZ-BD hat hierbei die Koordination übernommen. So fanden zu diesem Thema bereits Gespräche mit hochrangigen Vertretern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin und des brasilianischen Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Versorgung in Brasília statt. Während der Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage im Oktober 2019 in Natal (Rio Grande do Norte) gab es dazu ebenfalls entsprechende Kontakte und Gespräche. Weitere Treffen sind für die Internationale Grüne Woche (IGW) im Januar 2020 in Berlin vorgesehen, an der eine hochrangige Abordnung aus Brasilien teilnehmen wird.
„Hier kann das WWZ-BD seine umfangreiche Mittelstandskompetenz einbringen“, betont Rechtsanwalt Hans-Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident des Vereins. „Seit rund 20 Jahren unterstützen wir deutsche Mittelständler beim Markteintritt in Brasilien. Die Erfahrungen beim Know-how-Transfer im Bereich der erneuerbaren Energien werden wir jetzt auch bei Themen wie Umwelttechnologie und Lebensmittelsicherheit nutzen. Ziel ist, deutsches Know-how und deutsche Qualitätsstandards zu nutzen, um für beide Seiten eine Win-win-Situation zu erzielen.“
Entsprechende Gespräche führte im Oktober 2019 anlässlich einer WWZ-Brasilienreise Vorstandsmitglied Wolfgang Wagner in Curitiba (Bundesstaat Paraná) mit Prof. Dr. Ivan Roque de Barros Filho von der Föderalen Bundesuniversität (UFPR) und Prof. Dr. Cristina Sotomaior von der Katholischen Universität (PUC). Darüber hinaus besuchte er die Tierklinik der Veterinärmedizinischen Fakultät der UFPR. Die Gesprächsteilnehmer waren sich dabei einig, dass von Prof. Starke mit seinen brasilianischen Kollegen geknüpfte umfangreiche Netzwerk mit über 15 brasilianischen Universitäten zu nutzen, um das von beiden Seiten als enorm wichtig angesehene Projekt auf eine neue Ebene zu heben und voranzubringen.
Hintergrund ist, dass Lebensmittelsicherheit sowie Tierwohl und Tiergesundheit auf das Engste zusammengehören, um eine leistungsfähige und nachhaltige Landwirtschaft zu gestalten. Die Veterinärmedizin spielt dabei eine Schlüsselrolle. Das ist weltweit so, auch in Brasilien. Deshalb kommt den schon seit Jahrzehnten engen Kontakten zwischen Lehrkräften und Studenten der Veterinärmedizin Brasiliens und Deutschlands besondere Bedeutung zu. Der Mittelstand in Sachsen und in ganz Mitteldeutschland kann mit seinen ausgereiften Technologien von der neuen Initiative profitieren.
Über das WWZ – BD e.V.
Das Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien – Deutschland e.V. (WWZ – BD) wurde am 5. Juni 2000 unter der Schirmherrschaft des damaligen Botschafters der Föderativen Republik Brasilien, Roberto Abdenur, offiziell eröffnet. Der Verein fördert und unterstützt die deutsch-brasilianischen Beziehungen insbesondere in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, in der Berufsausbildung, im Umweltschutz sowie beim Kulturaustausch. Derzeitige Präsidentin des Vereins ist Frau Jutta Blumenau-Niesel, Geschäftsführender Vizepräsident Rechtsanwalt Hans-Dieter Beuthan. Der Sitz des WWZ–BD e.V. befindet sich in Berlin. Darüber hinaus ist der Verein in São Paulo und in Blumenau (Santa Catarina) vertreten. Enge Kontakte bestehen zu zahlreichen Partnern in weiteren brasilianischen Bundesstaaten.
Pressekontakt
Wolfgang Wagner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum
Brasilien – Deutschland
Egersfelder Allee 31
12555 Berlin
Tel. +49 (0) 30 29 66 56 10
Fax: +49 (0) 30 29 66 56 12
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet: www.wwz-bd.de
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Florianópolis / Berlin, 24. November 2014 – Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina und dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern werden in den nächsten Jahren deutlich ausgebaut. Dabei stehen gemeinsame Projekte zu Zukunftsthemen wie den Erneuerbare Energien und der nachhaltigen Abfallwirtschaft zur Schonung natürlicher Ressourcen im Fokus. Entsprechende Vereinbarungen wurden vor wenigen Tagen von Vertretern beider Seiten in Florianópolis und Blumenau unterzeichnet.
Die deutsche Delegation stand unter Leitung von Dr. Stefan Rudolph, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommerns. Der Abordnung gehörten hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik des nordostdeutschen Bundeslandes sowie aus Berlin an. Dr. Stefan Rudolph zum Abschluss der Reise: „Unsere Unternehmen haben sich sehr erfolgreich präsentiert. Ihre kontinuierliche Arbeit vor Ort, seit mehr als fünf Jahren, beginnt abrechenbare Früchte zu tragen.“
Im Verlaufe der Unternehmerreise wurde eine Vereinbarung über den Aufbau eines Kompetenzzentrums Abfallwirtschaft mit Schwerpunkt Biogas unterzeichnet. Dieses Zentrum soll in der Stadt Timbó (Santa Catarina) entstehen. Bestandteil der Zusammenarbeit ist die Entwicklung eines Abfallwirtschaftskonzeptes für die Region Itajaí mit rund 650.000 Einwohnern. Darüber hinaus ist der Bau einer Musteranlage zur Gewinnung von Biogas aus organischen Abfällen und Deponiegas geplant. Die Realisierung dieser Vorhaben unterstützen Technologiefirmen aus Mecklenburg-Vorpommern mit ihrem Know-how auf den Gebieten Abfallwirtschaft, Biogas und Energieeffizienz. Ein weiterer wichtiger Punkt der Vereinbarung ist die Zusammenarbeit bei der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften für diese Bereiche. Dabei werden auch Universitäten und Hochschulen aus Mecklenburg-Vorpommern ihre Erfahrungen einbringen.
Bei der Umsetzung arbeiten die brasilianischen Kommunalverbände AMMVI und CIMVI mit der Ostmecklenburgisch-Vorpommerschen Verwertungs- und Deponie GmbH, dem Verein zur Förderung von Umwelttechnologien aus Mecklenburg-Vorpommern und dem Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien-Deutschland e.V. zusammen.
Besuch der neuen Biogasanlage in PomerodeWie deutsch-brasilianische Zusammenarbeit konkret funktioniert, darüber konnte sich die Delegation aus Deutschland bei einem Besuch der Biogasanlage in Pomerode (Santa Catarina) überzeugen. Die privat finanzierte Anlage ist Bestandteil eines Projekts, das durch das Programm „Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft“ der DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH gefördert wird. Im September dieses Jahres hatte sie ihren Betrieb aufgenommen. Projektentwickler ist die Eco Conceitos group S.A. An diesem deutsch-brasilianischen Joint Venture sind auch Unternehmer des Landes Mecklenburg-Vorpommern beteiligt.
In der Anlage – zu der auch eine Kompostierung und eine Gasaufbereitung gehören – werden derzeit tierische Abfälle (Schweinegülle) verarbeitet. Geplant ist eine Erweiterung der Anlage für pflanzliche Abfälle. Staatssekretär Dr. Rudolph informierte sich bei dem Besuch in Pomerode ausführlich über die brasilianischen Genehmigungsverfahren und zeigte großes Interesse am deutsch-brasilianischen Anlagenbau.
Hans-Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident des Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien-Deutschland e.V., verwies bei dieser Gelegenheit auf die Planungen der Partner in Pomerode, diesen Standort als Kompetenzzentrum für alternative Energien mit Fokus auf Biogas zu entwickeln. Dazu gehöre auch die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften vor Ort.
Zwischenbilanz auf Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen in JoinvilleHans-Dieter Beuthan: „Seit fünf Jahren setzt sich unser Zentrum für die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Santa Catarina und Mecklenburg-Vorpommern ein. Mit der Biogasanlage in Pomerode werden die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit jetzt für jeden sichtbar. Während des Besuchs der Delegation wurde nun der Kurs für die nächsten Jahre abgesteckt. Über erste Ergebnisse wollen wir auf den 33. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen im September nächsten Jahres in Joinville berichten.“ Während der Unternehmerreise wurde außerdem eine Kooperationsvereinbarung zwischen der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern und dem Industrieverband Santa Catarinas FIESC unterzeichnet. Darin wird unter anderem Unterstützung für die Kontaktanbahnung zwischen Unternehmen beider Wirtschaftsregionen zugesichert. Nach den Worten von IHK-Präsident Dr. Wolfgang Blank hat diese Vereinbarung „eine Schlüsselfunktion beim Ausbau von Wirtschaftskontakten zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und des Bundesstaat Santa Catarina“.
Die Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern war während ihres Aufenthaltes in Santa Catarina unter anderem mit dem Minister für Landwirtschaft und Fischerei, Airton Spies, der Ministerin für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Lucia Dellagnelo, und dem Staatsminister für Internationale Angelegenheiten, Marcelo José Trevisan, zusammengetroffen. Im Rahmen der Reise fanden außerdem Gespräche mit hochrangigen brasilianischen Wirtschaftsvertretern in São Paulo, Porto Alegre und Rio de Janeiro statt.
Die Reise vom 2. bis 11. November 2014 wurde von der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit dem Unternehmerverband Vorpommern e.V., dem Umwelttechnologienetzwerk enviMV e.V. und dem Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien – Deutschland e.V. organisiert. Die Botschaft Brasiliens in Deutschland unterstützte die Vorbereitungen auf die Reise.
Über das WWZ – BD e.V.Das Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien – Deutschland e.V. (WWZ – BD) wurde am 5. Juni 2000 unter der Schirmherrschaft des damaligen Botschafters der Föderativen Republik Brasilien, Roberto Abdenur, offiziell eröffnet. Der Verein fördert und unterstützt die deutsch-brasilianischen Beziehungen insbesondere in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, in der Berufsausbildung, im Umweltschutz sowie beim Kulturaustausch. Derzeitige Präsidentin des Vereins ist Frau Jutta Blumenau-Niesel, Geschäftsführender Vizepräsident Rechtsanwalt Hans-Dieter Beuthan. Der Sitz des WWZ – BD e.V. befindet sich in Berlin. Darüber hinaus ist der Verein mit einem Büro in Pomerode (Santa Catarina) vertreten. Enge Kontakte bestehen zu Partnern in São Paulo, Rio Grande do Sul, Santa Catarina sowie in weiteren brasilianischen Bundesstaaten.
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Pomerode (Santa Catarina) – In der südbrasilianischen Stadt Pomerode (Bundesstaat Santa Catarina) ist am 8. September 2014 eine hochmoderne Biogasanlage offiziell an den örtlichen Betreiber übergeben worden. Das Motto auf dem Bauschild lautete übersetzt „Für eine saubere und sichere Zukunft“ – ergänzt durch die Worte „tropicalizando tecnologia alemã“. Die Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt von deutschen und brasilianischen Partnern und die erste ihrer Art in Brasilien, bei der deutsche Umwelttechnologie auf die spezifischen Verhältnisse des tropischen Landes angepasst wurde.
Hans Prayon, Vorsitzender der Aufsichtsrates der deutsch-brasilianischen Eco Conceitos S.A. group: „Diese Anlage soll als Beispiel über Santa Catarina hinaus wirken. Zwar gibt es in Brasilien bereits Hunderte einfacher Biogasanlagen nach dem Tunnelmodell, doch nur die wenigsten davon funktionieren stabil über einen längeren Zeitraum. Wir wollen mit dieser anders konzipierten Anlage zeigen, dass dies machbar ist. Hier sind natürliche Ressourcen die Grundlage für die Produktion von Gas, Elektrizität und organischem Dünger. Im Grunde hilft uns die modernste Technologie dabei, zurück zur Natur zu finden.“
Zur Eco Conceitos S.A. group mit Sitz in Pomerode gehören Archea do Brasil Ltda. als Technologiepartner und BiogasPomerode Ltda. als Betreiber. Kooperationspartner auf deutscher Seite sind die MVV decon GmbH (Mannheim) und das Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien-Deutschland e.V. (WWZ – BD) mit Sitz in Berlin
Die privat finanzierte Anlage ist Bestandteil eines Projekts, das durch das Programm „Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft“ der DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH gefördert wird. Die Gesamtinvestition beträgt 450.000 Euro, davon werden anteilig bis zu 200.000 Euro Fördermittel aus dem Programm zur Verfügung gestellt. Das Programm ist Teil der internationalen Klimaschutzinitiative (IKI), die das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages fördert.
Wirtschaftliche Lösungen für Umweltprobleme
Hans-Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident des WWZ – BD e.V., sieht das Projekt in Pomerode als industrielle Musteranlage. „Santa Catarina ist Brasiliens größter Schweineproduzent und Schweinegülle eines der größten Umweltprobleme des Landes. In Pomerode zeigen wir, dass es für dieses Problem auch wirtschaftliche Lösungen gibt.“ Das WWZ – BD hatte eine Wirtschaftlichkeitsanalyse in Auftrag gegeben, die Genehmigungsverfahren begleitet und den Technologietransfer unterstützt. Hans-Dieter Beuthan: „Dabei haben wir festgestellt, dass Brasilien bereits über eine moderne Umweltgesetzgebung verfügt. Nachholbedarf gibt es vor allem bei der Umsetzung in den Kommunen. Deshalb kommt es für uns auch nicht überraschend, dass das Interesse an unserer Anlage bereits vor dem offiziellen Start enorm groß ist.“
Die Anlage wurde bereits in Testbetrieb genommen und produziert derzeit rund 360 Kubikmeter Biogas pro Tag. Geplant sind 1.000 Kubikmeter pro Tag, was rund 500 Kubikmeter Erdgas entspricht. Nach einer umfassenden Biogasaufbereitung wird das gewonnene Erdgas in transportable Behälter abgefüllt und zum jeweiligen Verbraucher geliefert. „Gefüttert“ wird die Anlage mit einem Substrat aus 100 Prozent Schweingülle. Auch der Einsatz von Bananenschalen, Hühnergülle sowie Bio-Abfällen aus Restaurants ist möglich. Zusätzlich zum Gas fällt bei der Produktion jetzt schon hochwertiger organischer Dünger an, der geruchlos ist und stark nachgefragt wird. In einer zweiten Ausbaustufe soll im kommenden Jahr in der Anlage auch Strom produziert werden.
Die Eco Conceitos group und das WWZ – BD arbeiten darüber hinaus schon bei weiteren Projekten zur Biogasproduktion und zur Abfallentsorgung im Bundesstaat Santa Catarina zusammen.
Großes Potential für Biogas in Brasilien
Zur Stromgewinnung wird Biogas in Brasilien bisher nur in einigen Pilotprojekten – vor allem auf Mülldeponien – verwendet. Nach Angaben der brasilianischen Stromregulierungs-behörde ANEEL stammen derzeit lediglich 0,06 Prozent des produzierten Stroms aus Biogas. Große Potentiale ergeben sich für Biogas durch die Gesetzgebung zur Behandlung von Abfällen aus dem Jahr 2010, schätzt die Deutsch-Brasilianische Industrie und Handelskammer in São Paulo ein. So ist im Nationalen Plan für Abfallmanagement (PNRS) vorgesehen, dass die Kommunen bis Ende 2014 alle offenen Müllhalden schließen sowie alle Abfälle behandeln, verwerten oder auf adäquaten Deponien lagern müssen. Energetisch wirtschaftlich verwertbare Stoffe sollen entsprechend genutzt werden. Allerdings verfügen bisher weniger als die Hälfte aller Kommunen über solche Anlagen, woraus sich ein enormes Potential für neue Projekte mit Biogasgewinnung ergibt. Das Biogas-Potenzial aus Abwässern und organischen Abfällen wird in Brasilien auf rund 50 Millionen Kubikmeter Methan pro Tag oder etwa 3.400 Megawatt unerschlossener Kapazität geschätzt.
Über das WWZ – BD e.V.
Das Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien – Deutschland e.V. (WWZ – BD) wurde am 5. Juni 2000 unter der Schirmherrschaft des damaligen Botschafters der Föderativen Republik Brasilien, Roberto Abdenur, offiziell eröffnet. Der Verein fördert und unterstützt die deutsch-brasilianischen Beziehungen insbesondere in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, in der Berufsausbildung, im Umweltschutz sowie beim Kulturaustausch. Derzeitige Präsidentin des Vereins ist Frau Jutta Blumenau-Niesel, Geschäftsführender Vizepräsident Rechtsanwalt Hans-Dieter Beuthan. Der Sitz des WWZ – BD e.V. befindet sich in Berlin. Darüber hinaus ist der Verein mit einem Büro in Pomerode (Santa Catarina) vertreten. Enge Kontakte bestehen zu Partnern in São Paulo, Rio Grande do Sul, Santa Catarina sowie in weiteren brasilianischen Bundesstaaten.
Weitere Informationen auf der komplett neu gestalteten Homepage des Vereins unter www.wwz-bd.de