IHK Neubrandenburg: Brasiliens Süden interessant für mittelständische Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern
WWZ-BD präsentiert Brasilien-Expertise auf dem IHK-Ländertag
Mit der brasilianischen Wirtschaft geht es wieder aufwärts. Das war der Tenor des Ländersprechtags Brasilien der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern am 25. Januar 2018. „Ein Ende der dreijährigen Wirtschaftsrezession ist abzusehen“, sagte Dietmar Sukop, stellvertretender Geschäftsführer der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer in Porto Alegre. Indikatoren dafür sind ein leichtes BIP-Wachstum im vergangenen Jahr, eine sinkende Inflationsrate, fallende Zinsen und eine langsam rückgängige Arbeitslosigkeit. Der Außenhandel kommt wieder in Schwung und die Verbrauchernachfrage steigt.
Wie aus der entsprechenden Pressemitteilung der IHK Neubrandenburg weiter hervorgeht, könnte vor allem der Süden Brasiliens für mittelständische Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern interessant werden. Sie finden dort Unternehmen ähnlicher Größe und eine Reihe von Branchen, die auch hier stark vertreten sind wie Medizintechnik, Biogas, Umwelttechnik, Recycling und Altlastensanierung.
Hinzu kommen die gemeinsamen kulturellen Wurzeln und eine damit verbundene europäische Geschäftskultur, die am Ende des 19. Jahrhunderts durch pommersche Auswanderer nach Brasilien getragen wurden. „Wir fühlen uns der Mentalität sehr nah“, betonte Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg und führte weiter aus: „Wir sind mehrfach darauf hingewiesen worden, die Kontakte nach Brasilien auf keinen Fall abbrechen zu lassen.“
Einige Unternehmen dieses Bundeslandes gehen bereits mit gutem Beispiel voran. Der Markteintritt lässt sich dabei auf unterschiedliche Weise realisieren, über private Pilotprojekte z.B. oder auch vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Forschungsprojekte der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG). Auch die brasilianische Seite bietet Fördermöglichkeiten. Allen ist gemeinsam, dass sie den Kontaktaufbau unterstützen, das A und O für eine Etablierung auf dem brasilianischen Markt. Für den Einstieg riet Sukop den Unternehmen dringend, Beratung zu suchen, denn „Brasilien hat ein komplexes Steuersystem, auch die Bürokratie stellt eine hohe Hürde dar“.
Während des Ländertages stellte auch das Wirtschafts- und WissenschaftsZentrum Brasilien-Deutschland e.V. (WWZ-BD) seine langjährige Expertise bei der Unterstützung von Brasilien-Aktivitäten deutscher Unternehmen vor. Rechtsanwalt Hans-Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident des Vereins, ging insbesondere auf die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein unternehmerisches Engagement in Brasilien ein. Er stellte an konkreten Beispielen vor, wie das WWZ-BD bei Markteintritt, Partnersuche und Controlling sowie bei der Auswahl geeigneter Partnerstrukturen hilft. RA Beuthan wies außerdem auf Fördermöglichkeiten hin, die deutsche Unternehmen in Brasilien nutzen können.
Günter Müggenburg, Geschäftsführer Gerüstbau-SHD Müggenburg und Vorstandsmitglied des WWZ-BD, berichtete über die Erfahrungen seines Unternehmens an mehreren Standorten in Brasilien sowie über die Entwicklung einer Gerüstbau-Ausbildung in dem südamerikanischen Land.
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