Neue Impulse aus Joinville

von Dr. Stefan Traumann, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland für Rio Grande do Sul und Santa Catarina

Dr. Stefan Trauman, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland für Rio Grande do Sul und Santa Catarina

Vom 20. bis 22. September ist Joinville Gastgeber der diesjährigen Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage. Damit findet dieses bedeutende Ereignis der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen nach Florianópolis 1994 und Blumenau 2007 bereits zum dritten Mal im von deutscher Einwanderung geprägten Bundesstaat Santa Catarina statt. Ich finde, Joinville ist eine hervorragende Wahl. Mit rund 550.000 Einwohnern ist die Stadt nicht nur die bevölkerungsreichste dieses Bundesstaates, sondern auch der wichtigste wirtschaftliche Motor Santa Catarinas. Dass dieser Motor läuft, dafür sorgen ganz wesentlich die Arbeiter und Angestellten in mehr als 600 Industriebetrieben. Stadt und Region verfügen darüber hinaus über einen leistungsstarken Handels- und Dienstleistungssektor.

In Santa Catarina und Joinville lassen sich zahlreiche Belege dafür finden, wie zuverlässig und vertrauensvoll die deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen funktionieren. So sind zum Beispiel Siemens und Bosch schon seit vielen Jahren in Joinville ansässig, produzieren hier und sichern Arbeitsplätze. BMW hat sich vor drei Jahren entschieden, nur 20 Kilometer südlich von Joinville sein erstes Automobilwerk auf lateinamerikanischem Boden zu errichten. Ende September 2014 rollte im neuen Werk Araquari der erste BMW 328I ActiveFlex vom Band. Dieses Fahrzeug wurde speziell für eine flexible Nutzung von Ethanol und Benzin ausgelegt und eigens für den brasilianischen Markt entwickelt.

Zur gleichen Zeit nahm in der Kleinstadt Pomerode, keine 80 Kilometer von Joinville entfernt, eine moderne Biogasanlage den Betrieb auf. Auch hier kommt deutsche Technologie zu Einsatz, auch hier angepasst an die konkreten lokalen Bedingungen. Verantwortlich für dieses innovative Projekt ist das deutsch-brasilianische Joint Venture Eco Conceitos group. Bei der Eröffnung der Anlage sprachen die Betreiber mit Stolz davon, dass bei dieser Anlage deutsche Zukunftstechnologie „tropikalisiert“ wurde.

In dieser Umgebung – im wörtlichen und übertragenen Sinne – finden die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage 2015 statt. Die jährlichen Treffen haben den Beziehungen beider Länder stets neue Impulse gegeben. Das erwarte ich auch von den Gesprächen im Kongress- und Messezentrum Expoville. Sie werden erneut viele Informationen über Märkte, Technologien und Kooperationsmöglichkeiten bieten und den Zugang zu Entscheidungsträgern und potentiellen Geschäftspartnern ermöglichen.

Ich wünsche den 33. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen und ihren Veranstaltern – dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem brasilianischen Partnerverband CNI – viel Erfolg. Ich freue mich auf spannende und ergebnisreiche Tage im September in Joinville.

Grußwort von Valmor Kerber

Willkommen zu den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen in Porto Alegre!

Brasilien befindet sich am Wendepunkt. Die Wirtschaftskrise ist nahezu überwunden und die Vorhersagen für ein Wachstum werden bereits nach oben korrigiert. Auch die Inflationsrate ist auf einem Tiefpunkt angelangt, mit 2,46 Prozent in den letzten zwölf Monaten der niedrigste Wert seit 1994. Ebenso wie der Leitzinssatz, der das Jahr 2017 mit 7,25 Prozent beenden wird, wie zuletzt nur im Jahr 2012.

Valmor Kerber
Diretor Executivo / Geschäftsführer

Câmara de Comércio e Indústria Brasil-Alemanha no Rio Grande do Sul /
Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer Rio Grande do Sul

 

Da die Investitionstätigkeiten aus Erfahrung erst mittelfristig wieder einsetzen werden, ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, Partnerschaften auf dem brasilianischen Markt zu knüpfen, um im kommenden Wachstumsprozess seiner Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Viele deutsche Unternehmen, allen voran FRAPORT, das die Konzession des Flughafens Porto Alegre für die nächsten 25 Jahre erworben hat, haben dies erkannt und beteiligen sich mit Millioneninvestitionen an der sich neu entwickelnden Wirtschaft. An dieser Stelle sollen auch Stihl, SAP, Wirtgen, Vogelsang und Claas genannt werden, die durch Investitionen ihre Position in Rio Grande do Sul ausbauen oder ganz neu in den Markt eintreten wollen.

Gerade zu dieser Zeit des Neubeginns wird vom 12. bis zum 14. November dieses Jahres eine der wichtigsten bilateralen Wirtschaftsveranstaltungen in Porto Alegre stattfinden. So wird der Industrieverband des Bundeslandes Rio Grande do Sul - FIERGS die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage unter Federführung des brasilianischen Industrieverbandes CNI und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie BDI in ihrer 35. Auflage ausrichten. Dazu werden etwa 2.000 deutsche und brasilianische Unternehmer erwartet. Ziel wird es sein, Verbindungen zu stärken, Partnerschaften zu besiegeln, Know-how auszutauschen und Geschäfte abzuschließen. Bedeutende Entscheidungsträger aus der Industrie, wie auch Regierungsvertreter werden Perspektiven aufzeigen und Möglichkeiten diskutieren, um die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern noch weiter auszubauen.

Wir freuen uns, Sie zu den 35. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen in Porto Alegre begrüßen zu können.