Medienecho

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Hier ein Auszug der Berichterstattung seit 2014:

Publikation / SenderLandDatumSchlagzeile
Folha de Estado Santa Catarina Brasil 29/11/2021 Vice-presidente do Centro Empresarial e Científico Brasil ? Alemanha visita Blumenau nesta segunda, dia 29 – Folha do Estado SC
SantaCatarina Hoje Brasil 29/11/2021 Vice-presidente do Centro Empresarial e Científico Brasil - Alemanha visita Blumenau nesta segunda, dia 29 | SC Hoje News
Blumenau em Cadernos November/Dezember 2019 Brasil 11/2019 Blumenau em Cadernos [PDF, 4MB]
Tópicos 3 / 2018 D 03/2018 Mehr Biogas-Experten für Brasilien [PNG, Seite 1/2]
Mehr Biogas-Experten für Brasilien [PNG, Seite 2/2]
Ecoturismo Brasil 11/09/14 13:18 Santa Catarina na trilha do gás renovável
FloripAmanha.org Brasil 10/09/14 15:17 Dejetos suínos se transformam em biometano
Saneamento Ambiental Brasil 10/09/14 01:15 Santa Catarina inaugura biorrefinaria de biometano
ADJORI-SC Brasil 09/09/14 22:47 Usina de Pomerode vai transformar dejetos de animais em biogás
ADJORI-SC Brasil 09/09/14 20:49 Inaugurada primeira usina de gás renovável de Santa Catarina
UDOP Brasil 09/09/14 15:55 Usina de biogás é inaugurada no Vale do Itajaí e produzirá 2,5 mil m³ por dia
G1 Brasil 08/09/14 23:35 Usina de biogás é inaugurada no Vale do Itajaí e produzirá 2,5 mil m³ por dia
Radio Guararema Brasil 09/09/14 13:46 - Pomerode inaugura primeira usina de gás renovável em Santa Catarina
A Notícia - clicRBS Brasil 09/09/14 00:57 Pomerode inaugura primeira usina de gás renovável de Santa Catarina
Diário Catarinense - clicRBS Brasil 09/09/14 00:57 Pomerode inaugura primeira usina de gás renovável de Santa Catarina
Overbr.com.br Brasil 05/09/14 14:52 Pomerode inaugura primeira usina de gás renovável de Santa Catarina
Ecoturismo Brasil 05/09/14 05:06 Pomerode inaugura primeira usina de gás renovável de Santa Catarina
Segs.com.br Brasil 04/09/14 00:13 Pomerode inaugura primeira usina de gás renovável de Santa Catarina
Energia Hoje Brasil 09/09/14 00:19 Energia Hoje | SC inaugura usina de biogás de dejetos suínos
NGV Journal Argentina 05/09/14 19:52 Brasil: abren la primera planta de biometano de Santa Catarina
ADJORI-SC Brasil 04/09/14 22:39 Instalada em Pomerode a primeira usina de gás renovável de SC
Jornal da Energia Brasil 04/09/14 21:00 Pomerode inaugura primeira usina de gás renovável de SC
Brasil 24/7 Brasil 04/09/14 17:11 Inaugurada primeira usina de gás em Santa Catarina

Florianópolis benennt Mündungsgebiet nach Naturforscher Fritz Müller

Interview mit Vice-Prefeito Topázio Silveira Neto

Estuário Fritz Müller para Florianópolis

Entrevista com Topázio Silveira Neto, Vice-Prefeito de Florianópolis

Entrevista com Silveiro Neto (PDF)



Sie sind stellvertretender Oberbürgermeister der brasilianischen Stadt Florianópolis mit mehr als 500.000 Einwohnern. Die Stadt hat kürzlich eine Kommission zum 200. Geburtstag des deutsch-brasilianischen Naturforschers Fritz Müller gegründet, deren Vorsitzender Sie sind. Welche Bedeutung hat Fritz Müller für Florianópolis?

Nur wenige wissen, dass Fritz Müller etwas mehr als ein Jahrzehnt in Nossa Senhora do Desterro (heute Florianópolis) lebte und hier zwischen 1856 und 1867 sein wichtigstes Werk und sein einziges Buch "Für Darwin" geschrieben hat. Hier verfasste er auch 35 wissenschaftliche Artikel, die alle in Zeitschriften und Periodika in Deutschland und England veröffentlicht wurden, sowie seine einzige Lyrik (insgesamt 12 Gedichte), die sich mit der Natur Desterros beschäftigt.
Fritz Müller war ein Pionier bei der Überprüfung der Evolutionstheorie von Charles Darwin in der Natur und im Labor anhand von Meereskrebsen der Küste Santa Catarinas und trug damit wesentlich zur Konsolidierung dieser Theorie bei, die die Säule der Biologie darstellt. Darwin, mit dem er 17 Jahre lang korrespondierte, gab ihm den Ehrennamen "Fürst der Beobachter".
Florianópolis war sein Feld für wissenschaftliche Exkursionen, wo er die lebenden Objekte für seine Forschung einfing. In den ersten Monaten lebte er als Gast im Haus eines deutschen Freundes, um Portugiesisch zu lernen und sich auf die Lehrtätigkeit (Mathematik und Naturgeschichte) am neu gegründeten Lyzeum der Provinz Santa Catarina vorzubereiten. Er besuchte täglich die öffentliche Bibliothek, um die Zeitungen zu lesen, und lernte so auf außergewöhnliche Weise unsere Heimatsprache.
Während dieser Zeit blieb seine Familie in der Kolonie Blumenau, bis sie Ende 1856 nach Desterro kam und sich in Praia de Flora (heute Beira Mar Norte auf der Insel Santa Catarina) niederließ. Dort hatte Fritz täglich Kontakt mit dem Meer und seinen Lebewesen, was ihn an sein Studium in Deutschland an der Ostsee erinnerte.
Dies ist nur ein Teil der Geschichte, die erzählt werden muss und an die sich diejenigen erinnern müssen, die in Florianópolis leben und es besuchen, und der 200. Geburtstag von Fritz Müller ist die perfekte Gelegenheit, um an diesen Teil unserer Geschichte zu erinnern. Zu diesem Zweck haben wir die Fritz-Müller-Kommission zur 200-Jahr-Feier ins Leben gerufen, der ich gerne vorstehe und in der die Stadtverwaltung von Florianópolis, der Stadtrat und wichtige Kulturschaffende nicht nur aus Florianópolis, sondern auch aus Blumenau vertreten sind. Kürzlich trafen wir mit dem Bürgermeister Blumenaus, Mario Hildebrandt, zusammen, der uns sehr freundlich empfing und unsere Absicht bekräftigte, die Beziehungen zwischen unserer Stadt und Deutschland zu stärken.

Wir haben erfahren, dass die Stadt Florianópolis plant, ein nach Fritz Müller benanntes Mündungsgebiet zu markieren. Können Sie uns mehr dazu sagen?
Eine Flussmündung ist eine große Wiege des marinen Lebens, das sich dort mit einer Vielzahl von Meerestieren paart und fortpflanzt und Nahrung für andere Arten liefert, wodurch der Lebenszyklus fortgesetzt wird. In dieser Umgebung, die von der Praia de Fora (heute Beira Mar Norte) und den Grenzen des Mangrovensumpfes Itacorubi gebildet wird, begann und vollendete Fritz Müller seine Studien über die Evolution einiger Arten von Krebstieren, die in seinem wichtigsten Werk und seinem einzigen veröffentlichten Buch "Für Darwin" gipfelten.



Zum Gesetzessprojekt kann ich Ihnen berichten, dass es nach gründlicher Beratung im Stadtparlament verabschiedet wurde und am 24. November in Kraft getreten ist. Das bedeutet, dass das Mündungsgebiet künftig in der offiziellen Karte der Stadt, in allen offiziellen Karten des Munizips, Seekarten und anderen offiziellen Dokumenten erscheinen wird. Die Stadtverwaltung von Florianópolis wird für die Durchführung von Studien und Projekten zur Stadtmöblierung und zur natürlichen Umweltgestaltung des Gebiets um die Fritz-Müller-Mündung verantwortlich sein.
Das Gebiet wird begrenzt durch die Mündungen der Flüsse Itacorubi und Sertão, die zum Stadtpark gehören, die Ponta do Goulart, den Strand Saco Grande, die Ponta do Lessa, die Ponta do Recife, die Ponta do Coral, einen Teil der Nordbucht und den Außenstrand (Beira Mar North Beach) mit einer geschätzten Gesamtfläche von 32 km².
Welche anderen Aktivitäten sind in den kommenden Monaten in und um Florianópolis geplant?

Am 31. März 2022 wird der 200. Geburtstag unseres berühmten Wissenschaftlers gefeiert, und ich glaube, dass die historische Erschließung seines Aufenthalts in Desterro (Florianópolis) nicht nur eine wohlverdiente Hommage ist, sondern auch die Fritz-Müller-Mündung zu einem Anziehungspunkt für neue Forscher und Touristen machen kann. Außerdem planen wir kulturelle und gastronomische Aktivitäten, die mit seiner Geschichte und der deutschen Kultur zu tun haben. Zum Beispiel ein gastronomisches Festival mit Krustentieren, handwerklich gebrauten Bieren und deutschen Desserts - oder eine touristische Route, die die wissenschaftlichen Exkursionspfade markiert, die Fritz Müller beschritten hat. Außerdem wird ein Buch (A Biografia de Fritz Müller) des Geographen und Botanikers Marcelo Vieira Nascimento und seines Teams erscheinen, das seit Jahren über Fritz Müller recherchiert und bereits Hunderte von Informationen über ihn und seine Studien gesammelt hat - viele davon unveröffentlicht.



Im März 2022 wird es in der Stadtverwaltung von Florianópolis eine feierliche Sitzung geben, an der das Rathaus, das Carl-Hoepcke-Institut, das Historische Institut von Santa Catarina, die Akademie für Literatur von Santa Catarina, die Stadtverordnetenversammlung und die gesetzgebende Versammlung von Santa Catarina teilnehmen.
Außerdem werden wir ein Fritz-Müller-Arboretum beim Botanischen Garten von Florianópolis einrichten und einweihen. In diesem Areal werden Bäume des Atlantikwaldes gepflanzt, die Fritz Müller studiert hat.
Die Stadt Florianópolis und die städtische Kommission zum Gedenken an den 200. Geburtstag von Fritz Müller sind der Meinung, dass sein Geburtstag das ganze Jahr 2022 über gefeiert werden sollte, weshalb wir das kommende Jahr zum Fritz-Müller-Jahr für die Stadt Florianópolis erklärt haben.

Der Kommission für die Feierlichkeiten gehören auch internationale Partner an - darunter das Wirtschafts- und Wissenschaftszentrum Brasilien-Deutschland (WWZ-BD). Was erwarten Sie von der Zusammenarbeit mit dem WWZ-BD und anderen internationalen Partnern?

Wir hoffen, dass wir durch Fritz Müller die Beziehungen zwischen unseren Ländern stärken können. Wir haben insbesondere in Santa Catarina eine lebendige Präsenz der deutschen Kultur, und ich glaube, dass wir unsere Beziehungen auch auf Partnerschaften und die Entwicklung von Projekten in den Bereichen Technologie, Innovation und Bildung ausweiten können. Es ist ein Austausch, der ausgehend von dieser hochgeschätzten Persönlichkeit, gute Früchte für beide Länder hervorbringen kann.

Vielen Dank für das Interview.

Interview mit Prof. Dr. Alexander Starke

Direktor der Klinik für Klauentiere an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig und neuer Partner des WWZ-BD

 

 

 

 

 

Tierärzte aus Brasilien gehören seit Jahren zu den Stammgästen der Veterinärmedizinischen Fakultät der Uni Leipzig. Wie ist dieser enge Kontakt zustande gekommen?

Die erste Begegnung gab es 2002 in der Rinderklinik der Tierärztlichen Hochschule auf dem Welt-Buiatrikkongress der Tierärzte in Hannover. Nach dem Welt-Buiatrikkongress 2010 in Chile habe ich dann erstmals auch an den Veterinärmedizinischen Fakultäten in Curitiba, Paraná, in Brasilien Vorlesungen gehalten und Workshops durchgeführt. Seit 2012 empfangen wir regelmäßig brasilianische Tierärzte und Studierende an der Klinik für Klauentiere der Veterinärmedizinischen Fakultät. Die sind dann drei Monate oder länger bei uns in Leipzig. 2013 konnten wir auch den ersten Gastwissenschaftler aus Brasilien begrüßen. Inzwischen waren schon sieben brasilianische Professoren hier an der Fakultät. Ich nehme alle zwei Jahre am brasilianischen Rinderkongress teil. Die Beziehungen sind also schnell gewachsen und immer enger geworden.

Klingt ziemlich reibungslos. Keine Verständigungsschwierigkeiten – sprachlich oder auch fachlich?

Der Auftakt war relativ einfach, da die brasilianischen Kollegen, mit denen ich seit 2002 im Austausch stehe, alle in Deutschland promoviert hatten. Mit den Studierenden aus Brasilien und vor allem auch während meiner Aufenthalte in Brasilien fiel die Kommunikation anfangs schon etwas schwer. Auf der einen Seite fehlten die Portugiesisch-Kenntnisse, auf der anderen die deutschen Begriffe. Dann mussten wir uns mit Englisch behelfen. Die Versuche, die jeweils andere Sprache zu sprechen, sorgten öfter für Heiterkeit. Der gute Wille war jedenfalls immer da. Gestaunt haben die brasilianischen Gäste auch über manche Patienten unserer Klinik: Ein tretendes und spuckendes Lama, ein bissiges Alpaka oder ein Wagyu Bulle. Vor allem das Handling der Rinder unterscheidet sich deutlich zwischen Brasilien und Deutschland. So ist es dort häufig nicht ohne weiteres möglich, einen Wasserbüffelbullen eben mal in einen Klauenstand zu führen und auf die Seite zu legen oder eine endoskopische Zitzenchirurgie an einer Kuh vorzunehmen.

Gab es ein konkretes Ereignis, dass für ihre Zusammenarbeit mit Brasilien besonders wichtig war?

Im November 2016 war ich Mitglied einer Wissenschafts- und Wirtschaftsdelegation des Landes Sachsen, die mehrere Länder Südamerikas besucht hat. Geleitet wurde sie von Thomas Schmidt, dem Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Sachsens. Während dieser Reise besuchten wir auch Südbrasilien. Bei den Gesprächen wurde mir klar, dass es nicht nur um Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit im engeren Sinne geht, sondern auch um Fragen zu Umweltdienstleistungen, Abwasserreinigung, Altlastensanierung, Boden- und Grundwasserschutz und Verwertung von Biomasse.

Also ein guter Markt für Mittelständler ...

Brasilien benötigt moderne Umwelttechnologie, technisches Know-how und spezielles Fachwissen. Das ist bei Mittelständlern in Sachsen durchaus vorhanden – auch zu den Themen Tiergesundheit und Tierwohl. In diesem Kontext können wir als Wissenschaftler und Veterinäre einen wichtigen Beitrag zu einer für beide Seiten vorteilhaften deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit leisten.

In diesem Sinne ist auch Ihre Mitgliedschaft im WWZ-BD zu verstehen?

Genau. Ich verstehe das WWZ-BD als Netzwerk zur Förderung der Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen zwischen unseren beiden Ländern und bin überzeugt davon, dass wir mit Hilfe dieser Plattform noch viel bewegen können.

Interview: Wolfgang Wagner

Innovativer Mittelstand auf dem Weg nach Brasilien - WWZ-BD als kompetenter Partner 

Interview mit Christian Kutza, CEO des Technologieunternehmens FOC GmbH Berlin 

Sie sind seit dem vergangenen Jahr Mitglied des WWZ-BD und wurden auf der Mitgliederversammlung im September 2023 in den Vorstand gewählt. Welchen Bezug haben Sie zu Brasilien?

Das Unternehmen FOC – fibre optical components GmbH ist ein Hersteller von Komponenten für Glasfaserdatennetze. Die ersten Kontakte zu Brasilien hatten wir Mitte der 90er Jahre. Damals gab es eine sehr enge Zusammenarbeit mit einem Schweizer Unternehmen, das eine Niederlassung in Brasilien unterhielt. So haben wir den brasilianischen Markt, insbesondere für Daten- und Kommunikationsnetze, kennengelernt. Mittlerweile ist die Firma FOC dort auf eigenen Füssen unterwegs. Wir sind bei unseren Kontakten im brasilianischen Markt natürlich auch auf das WWZ gestoßen und der Meinung, dass das WWZ ein wirklich sehr vertrauenswürdiger und sehr kompetenter Partner ist, um den brasilianischen Markt für uns besser und sicherer zu erschließen. 

WWZ-Vizepräsident Hans-Dieter Beuthan (rechts) beglückwünscht Christian Kutza zur Wahl als neues Vorstandsmitglied des WWZ-BD 

 

Stellen Sie bitte ihr Unternehmen kurz vor.

Die Firma FOC als GmbH wurde im Mai 1993 gegründet. Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, ein Familienunternehmen. Und wir sind ein technologiegetriebenes Unternehmen mit eigenen innovativen Entwicklungen, die führend auf dem Markt sind. Wir haben die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb hier in Berlin zentralisiert. Wir entwickeln die Produkte selbst, wir fertigen die Produkte selbst und bringen sie im direkten Vertrieb zu unseren Kunden. FOC hat zwischen 50 und 60 Mitarbeiter, die hier am Standort Berlin und in Vertriebsbüros Nordost und Südwest in Deutschland tätig sind. 

Christian Kutza erläutert das Boxensystem - ein Modulares Verteilersystem für Glasfasernetze mit sehr hoher Packungsdichte

 

Auf welchen Märkten liegt ihr Fokus?

Unser Heimatmarkt in Deutschland hat den größten Anteil am Umsatz. Um den Markt etwas genauer zu beschreiben: In den 90er und 2000er Jahren waren wir in den Telekommunikationsnetzen – sowohl bei der Telekom als auch bei den anderen Anbietern – sehr aktiv. Mittlerweile haben wir unser Schwergewicht auf die heute als kritische Infrastruktur bezeichneten Netze gelegt. Die Anforderungen speziell in diesen Netzbereichen sind teilweise wesentlich höher als im Telekommunikationsbereich. Dort glauben wir einfach mit unserem Motor – der Innovation – am besten aufgehoben zu sein. 

Die Erschließung neuer Märkte ist stets eine Herausforderung. Welche Erfahrungen hat FOC dabei gemacht?

Wir haben bei der Markterschließung für unsere Projekte schon an einigen Orten Erfahrungen gesammelt - wir haben zum Beispiel Projekte in Südafrika mitentwickelt und beliefert, wir haben Projekte im Mittleren Osten, in den Emiraten, realisiert. Die Grunderfahrung für uns als mittelständisches Unternehmen mit einem sehr innovativem Projekt ist, dass der potenzielle oder der dann gewonnene Kunde einfach eine direkte technische Betreuung erwartet. Als Mittelständler müssen wir feststellen, dass der Kontakt und der Aufbau eines Vor-Ort-Partners, der in der Installation und der Betreuung des Systems gut geschult ist, eine Schlüsselkomponente ist. 

Maschinelle Politur von Hochleistungsverbindern für Glasfasernetze

 

Wie war es im Falle Brasiliens?

Die Erfahrungen aus den Projekten in Südafrika und auch in den Emiraten haben wir natürlich mit nach Brasilien genommen. Uns scheint einfach der brasilianische Markt von seinen technischen Anforderungen, von den Mentalitäten und auch von den Möglichkeiten, die wir als Mittelständler haben, der geeignetste zu sein, um uns mit einem vertretbaren wirtschaftlichen Risiko und mit einer Ankopplung an die technische Entwicklungsgeschwindigkeit vor Ort zu etablieren und Projekte zu akquirieren. 

Am 21. November 2023 eröffnete die FOC GmbH eine Niederlassung in Brasiliens Wirtschaftsmetropole São Paulo

 

Sie sind seit kurzem auch Vorstandsmitglied des WWZ-BD. Wo sehen Sie die Rolle des WWZ als Brückenbauer zwischen beiden Ländern – gerade für mittelständische Firmen wie das FOC?

 Das WWZ ist aus meiner Sicht ein Verein, der nicht nur über eine allgemeine interkulturelle Kompetenz, sondern auch über einen riesigen Erfahrungsschatz und ein enormes Know-how über die Situation in Brasilien und natürlich auch in Deutschland verfügt. Diese Situation hat sich in den letzten 20, 25 Jahren sehr stark verändert – teilweise weiterentwickelt, teilweise gab es Phasen, die wirtschaftlich und kulturell, auch politisch, eher schwierig waren. Wir als mittelständisches Unternehmen sind der festen Überzeugung, dass das WWZ zum einen persönlicher Ansprechpartner für uns ist, und zum zweiten über die Kontakte verfügt, die für ein mittelständisches Unternehmen, das in Deutschland möglicherweise zu den „hidden champions“ gehört, eine Resonanzfläche schaffen. 

Was meinen Sie damit konkret?

Man kommt irgendwohin, keiner kennt einen so richtig, man präsentiert tolle technologische Leistungen, aber fragt sich, wie es danach weitergehen soll. Dort Vertrauen auf der Seite der potenziellen Kunden aufzubauen, Informationen zu bekommen, wie geht man kulturell im Business miteinander um, das sind alles Dinge, die für uns als mittelständisches Unternehmen extrem wichtig, die unverzichtbar sind, wenn man sich auf Auslandsmärkten engagiert. Wir empfinden, dass man beim WWZ über langjährig erfahrene Ansprechpartner verfügt und dass es eben nicht nur darauf ankommt, bestimmte Kampagnen aufzusetzen, sondern dass letztendlich auch in der personellen Struktur Nachhaltigkeit gegeben ist. 

Vor welchen Herausforderungen steht ihr Unternehmen im Moment?

Ich möchte gar nicht so sehr auf die wirtschaftliche Lage im Allgemeinen eingehen. Für das Unternehmen FOC kommt es immer darauf an, unter den jeweiligen wirtschaftlichen Bedingungen, sowohl was Produkte als auch die Finanzstruktur betrifft, vollkommen unabhängig zu bleiben. Und letztendlich auch einen technischen Beitrag zum Marktsegment zu leisten, der uns – auch aus dem eigenen Gefühl heraus – eine Daseinsberechtigung gibt. Das über viele Jahre hinweg zu entwickeln, ist schon eine große Herausforderung. 

Und für Sie persönlich?

Die aktuelle, große Herausforderung liegt in der Unternehmensstruktur. Ich leite das Unternehmen seit 30 Jahren. Das bedeutet, dass auch ich jetzt in eine Lebensphase gekommen bin, wo man über die Zukunft des Unternehmens nachdenkt. Dort sind die Entscheidungen ganz klar gefallen. Das Unternehmen FOC wird weiterhin Familienunternehmen bleiben. Wir befinden uns gerade in der Phase der Übergabe des Unternehmens an jüngere Familienmitglieder. Für mich bedeutet das, dass ich mich zukünftig vielleicht auch etwas meinen vernachlässigten Hobbys kann. Andererseits bedeutet das aber auch – und das sage ich nicht nur, weil wir über das WWZ reden –, dass ich mehr persönliche Ressourcen habe, um das Geschäft in Brasilien und von dort aus vielleicht auch für das gesamte Lateinamerika weiterzuentwickeln.

 Vielen Dank für das Gespräch.