„Grüne Woche“ in Berlin
Brasilien präsentiert Erfahrungsschatz zu Bioenergie
Brasilien ist weltweit Spitze beim Export von Zucker, Kaffee, Sojabohnen und Geflügelfleisch. Keine Überraschung also, dass das südamerikanische Land Mitte Januar auch auf der „Grünen Woche“ in Berlin vertreten war, der international bedeutendsten Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau. Doch Brasilien trumpfte dort nicht mit gigantischen Messeständen voller landwirtschaftlicher Produkte auf. Das Land stellte auf der „Grünen Woche“ seine umfangreiche Expertise bei Zukunftstechnologien vor – wie zum Beispiel der Bioenergie.
Dazu gab es im Rahmen des „Global Forum for Food and Agriculture“ der Ausstellung am 15. Januar sogar ein eigenes Fachforum. Zum Thema „Bioenergie in Brasilien: Erfahrungen und Zukunftsperspektiven“ informierten Experten des Ministeriums für Landwirtschaft, Viehzucht und Versorgung (MAPA), der Vereinigung für Agrobusiness (ABAG) und von Planeta Orgânico über ihr Engagement auf diesem Gebiet.
Dabei wurde deutlich, dass Brasilien bereits über langjährige Erfahrungen bei der Gewinnung und Nutzung von Bioenergie in großem Maßstab verfügt. Dem aktuellen Energiehaushaltsbericht des Landes zufolge, stammen 41 Prozent der in Brasilien verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen. Bioenergie macht mehr als die Hälfte der Energieversorgung aus: 16 Prozent der Energieversorgung des Landes wird allein durch Zuckerrohr sichergestellt. Zuckerrohr liefert Energie zum einen durch die Herstellung von Ethanol, zum anderen durch die Verbrennung von Zuckerrohr-Bagasse zur Stromerzeugung.
Auf dem Gebiet Biokraftstoffe laufen in Brasilien zwei großangelegte Programme: bei dem einen geht es die Beimischung von Ethanol zu Benzin, bei dem anderen um die Beimischung von Biodiesel zu Diesel. Momentan enthält alles in Brasilien verkaufte Benzin 25 Prozent Ethanol und aller Diesel 7 Prozent.
An dem vom brasilianischen Landwirtschaftsministerium organisierten Fachforum nahmen seitens des WWZ-BD Hans-Dieter Beuthan, Geschäftsführender Vizepräsident, und Wolfgang Wagner teil. Das WWZ-BD engagiert sich seit rund zehn Jahren in der Deutsch-Brasilianischen Initiative für Agribusiness und Innovationen.